Die Geschichte von Playmobil® – vom Klassiker zum Sammelobjekt
- Julia
- 28. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Okt.
Viele Kinder sind mit ihnen aufgewachsen: den kleinen Figuren mit den beweglichen Armen und dem freundlichen Lächeln. Playmobil ®gehört seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Spielzeugmarken der Welt. Doch wie ist dieses Spielsystem eigentlich entstanden – und warum sammeln heute auch Erwachsene begeistert die bunten Figuren?
Von der Ölkrise zum Welterfolg
Die Geschichte von Playmobil® beginnt Anfang der 1970er-Jahre. Der fränkische Unternehmer Horst Brandstätter, Inhaber der Firma Geobra Brandstätter, suchte damals nach einer neuen Produktidee. Die Ölkrise machte Plastik teuer – große Spielzeuge lohnten sich nicht mehr. Sein Entwickler Hans Beck hatte jedoch eine geniale Idee: kleine, handliche Figuren, mit denen Kinder ganze Welten nachspielen können.
1974 war es so weit: Auf der Nürnberger Spielwarenmesse wurden die ersten Playmobil®-Figuren vorgestellt – Bauarbeiter, Ritter und Indianer. Was zunächst unscheinbar wirkte, wurde schnell zum internationalen Erfolg. Der Grund: Kinder konnten mit den Figuren eigene Geschichten erfinden, statt feste Szenarien nachzuspielen. Dieses offene Spielprinzip war revolutionär.

Erste Playmobil®-Figuren (1974) – offizielle Pressebilder.Quelle: horst-brandstaetter-group.com / Unternehmensgeschichte.
Die 1980er & 1990er – Playmobil® wird zur Welt
In den folgenden Jahren erweiterte Playmobil® sein Sortiment rasant. Neue Themenwelten wie Piraten, Ritterburgen, Polizei und Bauernhof kamen hinzu. Die Sets wurden größer, detailreicher – und eroberten Kinderzimmer auf der ganzen Welt.
Auch gesellschaftliche Entwicklungen spiegelten sich wider: In den 80ern zogen Familienhäuser, Krankenwagen und Kindergärten ins Playmobil-Universum ein. In den 90ern eroberte die Marke schließlich internationale Märkte – von den USA bis Japan.
Für viele Kinder dieser Zeit sind Figuren wie der Playmobil-Ritter oder der Piratenkapitän bis heute unvergessliche Kindheitssymbole.
Klassische Playmobil®-Ritterburg .Quelle: playmobil.de / Archiv.
Neue Themen, neue Generationen
Mit Beginn der 2000er-Jahre begann Playmobil®, seine Themenwelten zu modernisieren. Jetzt standen auch moderne Stadtleben, Tierparks und Fantasy-Welten im Fokus. Kooperationen mit Filmen oder bekannten Marken wurden bewusst vermieden – Playmobil® blieb seiner Linie treu: Fantasie statt Lizenz.
Erst in den letzten Jahren wagte das Unternehmen den Schritt in neue Medien: mit Animationsfilmen, digitalen Spielen und Sammler-Editionen. Gleichzeitig kehrten viele Erwachsene, die früher selbst mit Playmobil® gespielt hatten, als Sammler zurück.
Die Marke erkannte diesen Trend und brachte gezielt nostalgische Sets oder limitierte Sondereditionen auf den Markt – ein geschickter Brückenschlag zwischen Kindheitserinnerung und Sammelleidenschaft.
Playmobil® als Sammlerobjekt
Was einst als Kinderspielzeug begann, hat heute in der Sammlerwelt einen festen Platz. Besonders seltene oder alte Figuren erzielen auf Plattformen wie eBay oder Sammlerbörsen hohe Preise.
Beliebt sind vor allem:
frühe Figuren der 1970er und 1980er,
komplette Ritterburgen und Westernsets,
limitierte Sonderausgaben und Messefiguren.
Viele Sammler schätzen die detailgetreue Verarbeitung, die Konstanz im Design und die Vielfalt der Themenwelten. Es gibt mittlerweile eigene Playmobil®-Ausstellungen, Foren und Facebook-Gruppen, in denen sich Fans austauschen und ihre Sammlungen zeigen.
Warum Playmobil® zeitlos bleibt
Der Erfolg von Playmobil® liegt in seiner Einfachheit – und seiner Beständigkeit.Während sich viele Spielzeugtrends verändern, bleibt das Grundprinzip gleich: Kinder (und Erwachsene) können eigene Welten erschaffen, Szenen gestalten und Geschichten erzählen.
Die Figuren sind bewusst neutral gehalten – kein übertriebener Gesichtsausdruck, keine festgelegte Rolle. Dadurch entsteht Raum für Fantasie.Und genau das macht Playmobil® bis heute so besonders: Es ist nicht nur ein Spielzeug, sondern ein Erinnerungsstück an Kreativität, Kindheit und Träume.
Fazit
Von der Ölkrise zur internationalen Kultmarke – die Geschichte von Playmobil® zeigt, wie aus einer simplen Idee ein zeitloses Spielsystem werden kann.Ob du selbst früher mit Playmobil® gespielt hast oder heute Sets sammelst: Hinter jeder Figur steckt ein Stück Geschichte – und vielleicht auch ein kleines Stück Kindheit.
FAQ: Häufige Fragen zur Geschichte von Playmobil®
Wann wurde Playmobil® erfunden?
1974 präsentierte Geobra Brandstätter die ersten Playmobil®-Figuren auf der Nürnberger Spielwarenmesse. Entwickelt wurden sie von Hans Beck.
Warum heißt Playmobil® „Playmobil“®?
Der Name kombiniert „Play“ (spielen) und „Mobil“ (beweglich) – eine Anspielung auf die Flexibilität der Figuren.
Gibt es heute noch alte Playmobil®-Sets?
Ja, viele klassische Sets sind bei Sammlern sehr gefragt. Auf Auktionsplattformen oder Börsen lassen sich teils originale Sets aus den 70er- und 80er-Jahren finden.
Wie viele Figuren gibt es insgesamt?
Seit 1974 wurden über 3 Milliarden Playmobil®-Figuren hergestellt – jede mit ihrem charakteristischen Lächeln.



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